Beim klassischen Vollzeitstudium gibt es (fast) nur die üblichen Abschlüsse wie Bachelor und Master. Beim Fernstudium müssen Sie da etwas genauer nachsehen. Denn neben den akademischen Abschlüssen wie Bachelor, Master, Diplom und MBA gibt es auch Angebote, die mit einem Zertifikat abschließen und damit einen nicht-akademischen Abschluss haben.
Fernstudium ist nicht gleich Fernstudium
Gibt man als Suchbegriff „Fernstudium“ bei Google ein, erhält man vor den normalen Suchergebnissen erstmal vier Anzeigen, die von den Bildungsanbietern geschaltet werden. Und ab diesem Zeitpunkt müssen Sie aufpassen, denn der Begriff „Fernstudium“ ist nicht geschützt und daher können sowohl Hochschulen als auch Akademien bzw. Fernlehrinstitute und Fernschulen mit ihm werben.
In unserem Screenshot haben wir Ihnen gekennzeichnet, bei welchen Angeboten es sich um Anbieter von nicht-akademischen Fernlehrgängen handelt und welche Anbieter ein akademisches Fernstudium anbieten. So werben in unserem Beispiel nicht nur Hochschulen mit akademischem Abschluss wie die AKAD und die Wilhelm Büchner Hochschule mit einem Fernstudium, sondern auch die Anbieter ILS und sgd, obwohl Sie dort keinen akademischen Abschluss erwerben können. Da der Abschluss für die Anerkennung des Fernstudiums aber ein entscheidender Punkt sein kann, sollten Sie also darauf achten, wo Sie sich anmelden.
Wir erklären Ihnen die Unterschiede:
Ein akademischer Fernstudiengang endet mit einem Bachelor-, Master-, Diplom- oder MBA-Abschluss – also wie bei einem Vollzeit-Präsenzstudium. Das sind (ausgenommen Promotion und Habilitation) die höchsten Bildungsabschlüsse, die man erzielen kann. Sie eignen sich daher vor allem, wenn man sich längerfristig umorientieren und Karriere bis mindestens ins mittlere Management machen möchte.
Diese Wertschätzung hat natürlich ihren Preis: Man sollte, je nach Studienabschluss, mindestens anderthalb bis vier Jahre Studienzeit neben dem Beruf einplanen. Der Vorteil bei akademischen Studiengängen: Sie müssen sich keine Sorgen um die Anerkennung machen, denn Bachelor ist Bachelor und Master ist Master – egal, in welcher Studienform der akademische Abschluss erreicht wurde.
Es kann sogar sein, dass ein akademischer Abschluss im Fernstudium von den Personalverantwortlichen höher geschätzt wird, weil sie die Doppelbelastung zu schätzen wissen und die Absolventen neben den wissenschaftlichen Kenntnissen auch die praktische Berufserfahrung mitbringen.
Ein Fernlehrgang bzw. Fernkurs schließt dagegen in der Regel mit einem Zertifikat vom Anbieter ab. Und das kann dazu führen, dass der Abschluss von zukünftigen oder auch aktuellen Personalverantwortlichen nicht so hoch angesehen ist. Bei großen und bekannten Fernstudienanbietern müssen Sie sich da weniger Sorgen machen, aber es gibt immer wieder schwarze Schafe, die veraltetes oder lückenhaftes Studienmaterial verwenden und hauptsächlich am Geld ihrer Studierenden interessiert sind.
Deswegen sollte man aber nicht grundsätzlich alle nicht-akademischen Weiterbildungen ausschließen, denn Lehrgänge haben auch Vorteile: Sie dauern meist nicht so lange und können praktischer angelegt sein als akademische Studiengänge. Wenn Sie sich nur in einem bestimmten Bereich weiterbilden möchten und keine höhere Managementkarriere anstreben, kann ein Fernlehrgang zum Beispiel eine gute Alternative sein.
Ein akademisches Fernstudium ist eigentlich immer anerkannt, da die akademischen Abschlüsse gleich gewertet werden. Egal, ob Sie das Studium in Vollzeit, als berufsbegleitendes Präsenzstudium oder als Fernstudium absolvieren, ein Bachelorabschluss bleibt ein Bachelorabschluss. Bei der Auswahl eines Fernstudiums können Sie also nicht viel falsch machen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass der Fernstudiengang akkreditiert und die Hochschule staatlich anerkannt ist.
Die Akkreditierungen werden von den meisten Fernhochschulen in der Regel auch intensiv für Marketingmaßnahmen genutzt. Daher wird Ihnen sicherlich mindestens eins der folgenden Logos schnell ins Auge fallen:
Diese Logos sagen aus, dass der Fernstudiengang qualitativ überprüft wurde und nach den Maßstäben des deutschen Akkreditierungsrates akkreditiert ist. Überprüft werden die Studiengänge von Agenturen und Organisationen, zum Beispiel von FIBAA, ACQUIN, ASIIN, ZEvA oder AQAS.
Ein weiteres Qualitätssiegel ist das ZFU-Siegel. Wer einen Fernlehrgang nach dem Fernunterrichtschutzgesetz (FernUSG) anbietet, braucht die Zulassung der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU). Dieses Siegel sagt also aus, dass der Lehrgang fachlich und didaktisch dafür geeignet ist, als Fernunterricht angeboten zu werden.
Daher sollten Sie immer darauf achten, dass das ZFU-Siegel vorhanden ist. Wenn der Fernlehrgang oder das Fernstudium die Zulassung geschafft hat, erhält er eine eindeutige Zulassungsnummer. Diese Nummer steht in der Mitte des Logos, mit dem die Hochschulen dann werben:
Das Siegel der ZFU hat also eine gewisse Aussagekraft für die Seriosität eines Fernstudiums. Allerdings kann es auch berechtigte Gründe geben, wenn ein Anbieter kein ZFU-Siegel für einen Studiengang hat. Mögliche Gründe sind zum Beispiel:
- Der Lehrgang ist noch zu neu und wird erst noch geprüft.
- Der Großteil des Lehrgangs findet als Präsenzangebot statt oder in einem virtuellen Klassenraum (zum Beispiel beim Blended Learning).
- Es handelt sich um einen unentgeltlichen Lehrgang.
- Der Lehrgang zählt als "Hobby-Lehrgang" und dient ausschließlich der Freizeitgestaltung.
Sollte also Ihr favorisierter Fernlehrgang nicht über eine ZFU-Zulassung verfügen, sollten Sie noch einmal genauer nachforschen, woran das liegt. Aber Achtung: Eine staatliche Zulassung sagt noch nichts über die staatliche Anerkennung aus.
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Während Sie sich bei akademischen Fernstudiengängen also keine Sorgen um die Anerkennung machen müssen, kann das bei Fernkursen etwas anders aussehen. Denn nicht-akademische Fernlehrgänge schließen in der Regel mit einem institutsinternen Zertifikat ab, das relativ schlecht vergleichbar ist und daher je nach Anbieter nicht immer gleich angesehen ist.
Aber je nach Tätigkeit oder Weiterbildungsziel können nicht-akademische Angebote sogar zielführender sein. Wer zum Beispiel in einer Firma, die ins Ausland expandiert, immer mehr Aufgaben in der Logistik aufgetragen bekommt, ist mit einem Logistik-Fernlehrgang sicherlich nicht falsch beraten. Denn so bekommen Sie in kürzerer Zeit mehr praxisrelevantes Wissen vermittelt, das Sie direkt im Berufsalltag anwenden können. Merken Sie dabei, dass das Thema Ihnen so viel Spaß macht, dass Sie beispielsweise in eine Logistikfirma ins Management wechseln möchten, ist dagegen ein akademischer Abschluss die bessere Wahl.
Grundsätzlich gibt es in Deutschland tausende Fernlehrgänge – von „Professionell malen“ über „Geprüfte/r Visagist/in“ bis zum Sportfachwirt mit IHK-Abschluss. Und monatlich kommen neue hinzu.
Wie Sie auch schon an unseren Beispielen erkennen können, gibt es zwischen den Kursen große Differenzen, was die Anerkennung betrifft. Ein Fachwirt-Abschluss zum Beispiel ist ein staatlich anerkannter Abschluss und daher sehr beliebt bei Arbeitgebern. Zudem ermöglicht diese sogenannte Aufstiegsweiterbildung auch ein (Fern)Studium ohne Abitur. Das ist nicht mit allen Fernlehrgängen möglich. Wie schon erwähnt, schließen viele Fernlehrgänge mit einem Zertifikat des Anbieters ab. Es gibt natürlich die ganz großen und bekannten Fernhochschulen, die gemeinhin anerkannt werden.
Grundsätzlich kann es nie schaden, vorher den Arbeitgeber zu fragen, wie er zu einem Anbieter bzw. zu einer bestimmten Weiterbildung steht. Das hat zum einen den Vorteil, dass Sie Tipps vom Arbeitgeber bekommen können, da er durch andere Mitarbeiter eventuell schon Erfahrungen mit verschiedenen Anbietern gemacht hat. Vor allem können Sie so schon im Vorfeld abklären, ob die Weiterbildung für Ihre berufliche Zukunft in diesem Unternehmen von Vorteil ist.
Bei nicht-akademischen Fernlehrgängen unerlässlich: Das bereits erwähnte ZFU-Siegel. Hat der von Ihnen gewählte Fernlehrgang keine staatliche Zulassung durch die ZFU sollten Sie unbedingt prüfen, warum das so ist. Gibt es keine plausiblen Gründe dafür, sollten Sie besser die Finger davon lassen und sich einen anderen Anbieter suchen.
Es gibt kaum ein Unternehmen, das nicht Mitarbeiter beschäftigt, die sich schon mal berufsbegleitend weitergebildet haben. Dementsprechend hoch steht auch die Anerkennung bei Arbeitgebern. Das ergab zum Beispiel eine repräsentative Studie des Forsa-Instituts von 2011. Daraus kann man ablesen, dass knapp 90 Prozent der Arbeitgeber die Zielstrebigkeit und das Engagement der Mitarbeiter für beeindruckend halten. Außerdem stimmen 57 Prozent zu, dass die Mitarbeiter das Unternehmen mit dem erlernten Fachwissen voranbringen, 18 Prozent stimmen dabei immerhin voll und ganz zu. Knapp 70 Prozent der Arbeitgeber stimmen außerdem der Aussage zu, dass die Mitarbeiter durch sein Engagement und die zusätzliche Qualität ein Kandidat für eine Beförderung ist.
Die Studie zeigt: Die meisten Arbeitgeber stehen einer Weiterbildung in Form eines Fernstudiums positiv gegenüber. Falls Sie also berufstätig sind und überlegen, ein Fernstudium bzw. einen Fernlehrgang zu absolvieren, lohnt es sich, mit Ihrem Chef darüber zu reden.
Auch die Erfahrungsberichte in verschiedenen Online-Foren zeigen, dass ein Fernstudium anerkannt bei Arbeitgebern ist:
„Mein Chef war sehr offen und interessiert, wollte alles Mögliche über das Studium erfahren (Studienrichtung, zeitlicher Ablauf usw.). Urlaub zu den Klausuren war kein Problem. Auch sonst gab es wenig Überschneidung mit meiner Arbeitszeit. Ich habe die Wochenendseminare besucht. So brauchte ich auch nicht früher zu gehen.“
„Von Anfang an hat mein Chef mich voll unterstützt beim Studium, zwar nicht mit Geld, aber mit allem Verständnis, das man sich nur wünschen kann. Bei uns im Betrieb wird jeder, der sich weiterbilden möchte, voll unterstützt und alles möglich gemacht, was nötig ist.“
„Meine Vorgesetzten wissen Bescheid, finden es weder gut noch schlecht und warten darauf, dass ich fertig werde.“
„Meine bescheidene Meinung als Personalentscheider ist, dass viele hier den Ruf der Uni überbewerten. Ein akademischer Abschluss im Fernstudium ist mal was anderes – man kann sich als Bewerber von der Masse besser abheben. Deswegen sind die Chancen am Arbeitsmarkt sicherlich nicht schlechter, sondern tendenziell eher besser.“
„Mein AG sieht es positiv, fragt aber auch nur selten nach.“
„Mein Chef findet es gut, zeigt aber nicht sonderlich viel Interesse. Meist nur dann, wenn ich eher gehe – 'Und wie läufts eigentlich so?' Kollegen finden es toll, einige fragen gelegentlich nach.“
„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein akademischer Grad anerkannt wird – egal, ob er an einer staatlichen (Vollzeit-) Hochschule oder anderswo erworben wurde. Was dann zählt, ist die Leistung, die man im Job bringt. Und da werfen Fernstudenten eben ihre Berufserfahrung in die Waagschale! Außerdem zollen mir viele, Arbeitgeber wie auch Kollegen, Respekt, wie ich einen Vollzeitjob mit einem Studium unter einen Hut bringen kann.“