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Das Fernstudium organisieren – Anregungen und Hilfestellungen

Die Struktur des Fernstudiums bringt Vor- und Nachteile mit sich, die sich auf die Organisation des Lernens auswirken können. Mit einer geschickten Planung können Sie diese Besonderheiten sinnvoll einsetzen und an Ihre persönlichen Lebensumstände anpassen. So lässt sich selbst aus den vermeintlich negativen Seiten oftmals ein Nutzen ziehen.

Flexibilität richtig nutzen und Disziplin zeigen

Der wohl größte Vorteil des Fernstudiums steckt schon im Namen: Anders als beim regulären Studium an einer Hochschule erfolgt das Lernen weitgehend außerhalb der Bildungseinrichtung – die bei manchen Studiengängen integrierten Pflicht-Präsenzphasen beanspruchen meist nur wenige Tage. So ergibt sich ein Höchstmaß an Flexibilität, das Berufstätigen sehr entgegenkommt. Man studiert am eigenen Schreibtisch, es entfallen Anfahrtswege, Unterkunft und der damit verbundene Zeit- und Kostenaufwand.

Bei der Familienplanung bietet das häusliche Studium Pluspunkte, da es sich auch an den meist nur bedingt planbaren Tagesablauf mit kleinen Kindern anpassen lässt. Mütter und Väter, die wegen des Nachwuchses zu Hause bleiben möchten (oder keine alternative Betreuungsmöglichkeit haben), können auf diese Weise eine Weiterbildungsmöglichkeit nutzen.

Strategien gegen den Schweinehund

Dennoch: Die Freizeit von Berufstätigen und Eltern ist knapp bemessen. Nach einem langen Tag ist die Versuchung groß, einfach nur die Füße hochzulegen. Die unterschiedlichsten Strategien können dazu beitragen, dass der „innere Schweinehund“ zufrieden schläft.

  • Zunächst gilt es, die besten persönlichen Lernzeiten zu ermitteln: Viele Menschen haben zum Beispiel am späten Nachmittag ein Leistungstief, können sich aber gegen Abend wieder besser konzentrieren. Oft wirkt auch schon eine kleine Pause, ein Spaziergang oder eine Zwischenmahlzeit Wunder. Beim Essen gilt allerdings: Schwere Kost vor dem Lernen besser vermeiden. Ist der Magen zu sehr mit Verdauung beschäftigt, hat der Kopf kaum eine Chance.

  • Probieren Sie verschiedene Methoden und Lernzeiten aus, belohnen Sie sich zwischendurch ‒ die Flexibilität des Selbststudiums macht es möglich. Weil die Lernzeiten frei eingeteilt werden können, lassen sich alle erdenklichen Nischen im Tagesplan nutzen. Wenn es zum Beispiel nach Feierabend eher schwer fällt, sich noch einmal vor den PC zu setzen, kann das Lernen in anderen Situationen eine geradezu willkommene Abwechslung sein. Sei es auf dem Laptop bei Zugfahrten, an langen Abenden im Hotelzimmer, während der Wartezeit beim Arzt: je nach Situation und Lerntyp gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Sicherlich ist dies auch eine Frage der Konzentration und der Lerninhalte, doch viele Momente, in denen man ansonsten vielleicht Däumchen drehen würde, lassen sich gut zum Lernen, zum Lesen von Fachlektüre oder zum Notieren von Gedanken nutzen.

  • Auch der Verzicht auf Freizeit kann in gewissem Maße kompensiert werden: Packen Sie zum Beispiel bei schönem Sommerwetter die Materialien ein und lernen Sie an einem schönen Platz im Grünen.

Alleine oder gemeinsam lernen? Ihre Entscheidung!

Wer gerne für sich im stillen Kämmerlein arbeitet, wird das Fernstudium dafür schätzen. Manch einer kann sich dabei besser konzentrieren als in einem voll besetzten Hörsaal. Wenn gewünscht, lässt sich das Lernen dabei auch so organisieren, dass niemand etwas davon mitbekommt. Dies ist relevant für alle, die ihre Umgebung erst nach bestandener Prüfung informieren und zum Beispiel mit einem akademischen Abschluss überraschen möchten.

Andere fürchten vielleicht, bei einem Fernstudium zu „vereinsamen“. Das Lernen in den eigenen vier Wänden bedeutet jedoch nicht, dass Sie völlig auf den Kontakt zu Kommilitonen und Gleichgesinnten verzichten müssen. Schließlich handelt es sich hier trotz allem um ein Studium mit vielen Teilnehmern, auch wenn diese beim Lernen nicht neben Ihnen sitzen. Viele Anbieter von Fernstudiengängen stellen ein Online-Studienzentrum zur Verfügung, das den direkten Austausch mit anderen Studierenden ermöglicht. Dort können Sie Lerngruppen gründen, Fachfragen diskutieren oder sich Rat bei Problemen holen. Viele Chats werden von einem Tutor betreut, der ebenfalls kontaktiert werden kann. Auch außerhalb der Internet-Community steht der Kurs- bzw. Studiengangsleiter als Ansprechpartner (zum Beispiel telefonisch, per Fax oder Email) zur Verfügung, etwa wenn Sie mit einer Aufgabe nicht zurechtkommen.

Als Bildungseinrichtungen verfügen die jeweiligen Institute und Akademien natürlich auch über eine entsprechende personelle Struktur. So können Sie sich bei organisatorischen Belangen auch an Mitarbeiter des Sekretariats bzw. Studienservices wenden. Je nach Anbieter gibt es auch Lerncoachings, die beim Umgang mit dem besonderen Format des Fernstudiums unterstützen.

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Familie und Freunde

Auch die Unterstützung im persönlichen Umfeld kann maßgeblich zum Lernerfolg beitragen. Beziehen Sie Lebenspartner, Kinder und Freunde frühzeitig mit ein, möglichst schon bei der Entscheidung für das Studium: Das Verständnis der nahestehenden Menschen ist wichtig, wenn es etwa darum geht, dass Sie nicht mehr bei jeder privaten Unternehmung dabei sein können oder für eine gewisse Zeit weniger Haushaltsarbeiten übernehmen können. Besprechen Sie gemeinsam, wie sich Freiraum zum Lernen gewinnen lässt, ohne dass der Alltag darunter leidet. Dabei kann ein Wochenplan hilfreich sein, der zum Beispiel verschiedene Lernabende vorsieht, aber zum Ausgleich auch einen Familienausflug, an dem alle Spaß haben.

Teilen Sie Lernerfolge, würdigen Sie die entgegengebrachte Unterstützung ‒ und der Abschluss wird natürlich gebührend gefeiert.

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