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Promotion Fernstudium

Seine wissenschaftliche Laufbahn mit einer Promotion im Fernstudium zu krönen, klingt sehr verlockend. Doch warum das gar nicht so einfach ist, erfahren Sie hier! Denn wir haben alle Infos zum Doktorats- und PhD Fernstudium: Voraussetzungen, Dauer, Möglichkeiten.

Was ist eine Promotion?

Ein Promotionsstudium, auch Doktoratsstudium genannt, führt zum höchsten akademischen Grad in Deutschland, dem sogenannten Doktor. Eine Promotion kann beginnen, wer einen ersten Hochschulabschluss hat. 

Zum Promotionsstudium gehört das Schreiben der Dissertation sowie eine mündliche Prüfung am Ende. Bei der Prüfung handelt es sich entweder um ein Rigorosum, bei dem Ihr Fachwissen aus dem Studium oder in einem bestimmten Fachgebiet geprüft wird, oder um eine Disputation. Das ist ein Streitgespräch, bei dem Sie Ihre Doktorarbeit (oder auch Themen darüber hinaus) verteidigen müssen. Die Note setzt sich aus der Doktorarbeit und der Prüfung zusammen, den Titel „Dr.“ dürfen Sie aber erst dann tragen, wenn Sie Ihre Arbeit veröffentlicht haben. Vor der Publikation handelt es sich noch um einen „Dr. des.“ (doctor designatus).

Im Schnitt dauert das Doktoratsstudium 4,5 Jahre, die genaue Dauer hängt aber von verschiedenen Faktoren ab, z. B. vom Fach (ein Doktor in Medizin geht in der Regel deutlich schneller als eine Promotion in den Geisteswissenschaften) oder ob Sie ein Stipendium haben oder nebenbei noch arbeiten und dadurch weniger Zeit für die Forschung haben. Die Doktorarbeit soll einen eigenständigen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung im jeweiligen Fach bieten und unterscheidet sich dadurch von der Bachelor- und Masterarbeit.

Doktor gleich PhD?

In Deutschland wird die Promotion oft mit einem PhD (Philosophical Doctorate) gleichgestellt. Doch Vorsicht: Der PhD ist in englischsprachigen Ländern zwar der höchste akademische Grad, er ist aber nicht komplett mit dem deutschen Doktor gleichzusetzen, denn der Weg zum PhD verläuft etwas anders als das deutsche Doktoratsstudium. Während die Promotion je nach Fach ziemlich frei gehalten ist und sehr eng an einen Professor gebunden ist, verläuft das PhD-Studium etwas strukturierter und weniger personen-, sondern eher forschungszentriert.
Da nicht jede deutsche Promotion auch ein Forschungsdoktorat ist, sollte man bei internationalen Bewerbungen also nicht einfach seinen „Doktor“ mit einem PhD übersetzen. Umgekehrt ist es in der Regel kein Problem, einen ausländischen PhD in Deutschland als „Dr.“ zu benutzen.
Aber: In ihrer Wertigkeit sind der Doktor und der PhD gleichgestellt.

Mittlerweile nimmt auch die Anzahl an PhD-Abschlüssen in Deutschland immer mehr zu, besonders durch die Kooperationen von Hochschulen mit ausländischen Universitäten.

Neben dem PhD gibt es auch noch den DBA (Doctor of Business Administration) und den EdD (Doctor of Education). Diese Abschlüsse sind in Deutschland (noch) relativ unbekannt, in den englischsprachigen Ländern sind sie dagegen keine Seltenheit.

Und besonders für ein Promotion Fernstudium spielt der DBA eine große Rolle, denn viele Hochschulen bieten für ein PhD Fernstudium eine Kooperation mit einer ausländischen Hochschule an. Diese sind meistens auf Themen im Bereich Wirtschaft und Management ausgerichtet und bieten als Abschluss daher auch häufig einen DBA.

Gibt es ein Doktor Fernstudium?

Wenn Sie Ihre akademische Laufbahn mit einem Doktortitel krönen wollen, beruflich oder privat aber sehr eingespannt sind, wäre ein PhD Fernstudium daher eine gute Möglichkeit.

Aber kann man überhaupt im Fernstudium promovieren? Die Antwort lautet: Nicht so richtig. Denn eigentlich sind nur Universitäten und gleichgestellte Hochschulen dazu berechtigt, Promotionen zu verleihen. Diese bieten aber normalerweise kein Doktor Fernstudium an. Am ehesten haben Sie dabei Erfolg, wenn Sie sich bei ausländischen Universitäten informieren, einige bieten Promotionen per Fernstudium an. Alternativ kommt eine berufsbegleitende Promotion in Betracht, dazu weiter unten mehr.

Promotion an Fernhochschulen?

Fernhochschulen sind Unis nicht gleichgestellt und dementsprechend eigentlich nicht geeignet für eine Promotion. Allerdings bieten einige Fernstudienanbieter ein entsprechendes Promotionsstudium als Fernstudium in Kooperation mit einer Agentur/einem Institut o. Ä. und einer ausländischen Universität an, die Ihnen dann den Doktortitel ausstellt.

Das klingt erst mal sehr gut, doch Sie sollten einiges beachten: In der Regel handelt es sich zwar um eine Universität aus dem EU-Ausland, sodass es bei der Anerkennung des Titels keine Probleme in Deutschland geben sollte. Es kann aber nicht schaden, sich dahingehend im Vorfeld genauestens zu erkundigen. Denn wenn Sie schon Zeit und Geld investieren, soll es sich ja auch lohnen. Daher sollten Sie genau darauf achten, ob Sie nach der Promotion den Titel „Dr.“ vor Ihren Namen stellen dürfen.

Dafür ist es wichtig, dass der Abschluss der dritten Stufe des Bologna-Abkommens zugeordnet ist. Denn dann können Sie sicher sein, dass der erlangte Titel auch in Deutschland rechtmäßig geführt werden kann.

Bei den Kooperationen der Fernhochschulen kann man als Abschluss häufig zwischen einem PhD Fernstudium und einem DBA wählen.

Aber: Viele dieser Angebote sind eigentlich kein reines Fernstudium, sondern beinhalten einige Präsenzseminare, die Sie wahrnehmen müssen. Und spätestens für die Disputation oder das Rigorosum müssen Sie an der Uni anwesend sein. Wenn Sie Pech haben, müssen Sie dafür dann extra ins Ausland reisen. Allerdings haben die kooperierenden ausländischen Unis in der Regel auch deutsche Zentren, an denen die Seminare stattfinden. Trotzdem sollten Sie sich im Vorfeld genau informieren, ob und wie oft Sie an die eigentliche Uni reisen müssen.  

Promotion im Fernstudium an Universität?

Offiziell bieten Universitäten kein Doktor Fernstudium an. Doch gerade in geisteswissenschaftlichen Fächern kann eine Promotion einem Fernstudium ziemlich nahe kommen. Meistens benötigen Sie dafür hauptsächlich Literatur, aber keine speziellen Maschinen oder Materialien. Der Austausch zum Doktorvater oder zur Doktormutter kann mittlerweile gut per E-Mail erfolgen. Allerdings gibt es mindestens einmal im Semester ein Doktorandenkolloquium, an dem Sie teilnehmen müssen. Sie sollten sich also im Vorfeld genau informieren, ob und in welchem Rahmen Präsenztermine in der Prüfungsordnung gefordert werden. 

In den Naturwissenschaften ist ein Promotion Fernstudium nicht möglich, denn in der Regel brauchen Sie für Ihr Forschungsobjekt Zugang zu einem Labor und/oder spezifischen Geräten.

Grundsätzlich gilt aber: Allzu einfach sollten Sie sich den Weg zur Promotion an Universitäten nicht vorstellen. Besonders in geisteswissenschaftlichen Fächern geht es ja nur sekundär um die Universität, primär müssen Sie einen passenden Doktorvater oder eine passende Doktormutter finden, der oder die Sie mit Ihrem Thema auch noch annimmt – erst recht, wenn Sie dort nicht schon durch Ihr Studium bekannt sind. Die besten Chancen haben Sie, wenn Sie schon im Studium von sich überzeugen konnten.

Es ist allerdings theoretisch auch möglich, ganz ohne Betreuung eine Dissertation zu schreiben. Doch dieser Weg ist wirklich nur den wenigsten zu empfehlen, da es noch schwieriger ist, die Motivation aufrecht zu halten und auftretende Rückschläge wegzustecken, wenn man sich mit niemanden austauschen kann.

Freie Promotion, Graduiertenkolleg oder Promotionsstudiengang?

Für eine freie Promotion sucht man sich einen Doktorvater oder eine Doktormutter mit dem Forschungsschwerpunkt für das eigene Thema. Neben dem Schreiben der Dissertation arbeitet man entweder an der Universität als wissenschaftliche Hilfskraft o. Ä. (dieses Verfahren wird interne Promotion genannt), oder man arbeitet außerhalb der Uni und promoviert quasi in seiner Freizeit (externe Promotion). Wenn man finanziell unterstützt wird, kann man natürlich auch in Vollzeit promovieren. 

Mittlerweile sind aber auch noch weitere Möglichkeiten dazu gekommen: Graduiertenkollegs und Promotionsstudiengänge.

Graduiertenkollegs haben ein bestimmtes Thema, zu dem mehrere Promovierende forschen. Es findet also ein lebhafter Austausch statt, weil man mit Gleichgesinnten zusammenarbeitet. Das ist ein großer Unterschied zur internen und externen Promotion, bei denen man hauptsächlich auf sich allein gestellt ist. Zudem sind Graduiertenkollegs deutlich strukturierter: Es gibt verpflichtende Seminare, beispielsweise zu Methoden oder didaktischem Schreiben. Das hat Vorteile, kann neben dem Schreiben der Dissertation aber auch zu vermehrtem Stress führen. Ein Vorteil von Graduiertenkollegs ist, dass die meisten Promovierenden durch ein Stipendium unterstützt werden. Allerdings eignet sich diese Variante durch die Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Platz im Kolleg nicht für eine Fernpromotion.

Das gleiche gilt noch stärker für Promotionsstudiengänge, die von immer mehr Universitäten angeboten werden. Promotionsstudiengänge haben wie die amerikanischen PhD-Tracks einen festen Ablauf (häufig nach dem ECTS-System) mit verschiedenen Seminaren, die belegt werden müssen. Dafür ist der Austausch mit den Dozent/innen viel stärker, die Studiendauer soll dadurch reduziert werden. Nach drei Jahren soll die Dissertation abgeschlossen sein und damit deutlich früher als bei freien Promotionen.
Für ein Fernstudium eignet sich ein Promotionsstudiengang dementsprechend auch nicht, aber als berufsbegleitende Promotion ist es umsetzbar. Denn manche Seminare werden als Blockseminar angeboten, damit die Promovierenden noch nebenbei arbeiten gehen können. So ist auch die Finanzierung sichergestellt.

Schwerpunkt vor allem auf Wirtschaft und Management

Die Angebote für ein Promotions Fernstudium an ausländischen Unis fokussieren sich vor allem auf den Wirtschafts- und Managementbereich. Dementsprechend gibt es neben dem PhD häufig auch den DBA als Abschluss, die sich aber vor allem an Personen mit mehrjähriger Berufserfahrung in Unternehmen oder im Management richten. Wenn Sie also zum Beispiel in Geschichte oder Literaturwissenschaft promovieren wollen, werden Sie bei diesen Kooperationen wahrscheinlich nicht fündig.

Promotion Fernstudium: Alle Infos

Was sind die Voraussetzungen?

Unabhängig von den formalen Voraussetzungen für eine Promotion, sollten Sie sich genau überlegen, ob Sie wirklich genug Motivation für eine Dissertation haben – erst recht, wenn Sie diese im Fernstudium absolvieren wollen. Denn das Erstellen einer Doktorarbeit erledigt man nicht mal eben nebenbei, es dauert in der Regel mehrere Jahre und den zeitlichen und mentalen Einsatz sollten Sie nicht unterschätzen. Aus guten Gründen ist die Abbrecherquote von Promovierenden ziemlich hoch.

Sollten Sie sich dennoch für ein Doktor Fernstudium oder ein PhD Fernstudium entscheiden, gibt es einige Voraussetzungen, die je nach Promotionsstudium erfüllt werden müssen.

An erster Stelle steht natürlich ein erster Hochschulabschluss. Die besten Chancen haben Sie allerdings mit einem Masterabschluss bzw. Magister, Diplom oder Staatsexamen. Direkt nach dem Bachelor eine Promotion zu beginnen, gehört zu den Ausnahmen. Allerdings gibt es einige wenige Studiengänge – besonders die neueren PhD-Tracks nach amerikanischem Vorbild –, mittels derer besonders qualifizierte Bachelorabsolventen mit einem kombinierten Master- und Promotionsstudium schon nach dem ersten Abschluss den Doktor anstreben können.

Überdurchschnittlich gute Leistungen im Studium helfen außerdem, einen Promotionsplatz zu bekommen. Wenn die formalen Voraussetzungen erfüllt werden, gibt es aber gerade für spezielle Promotionsstudiengänge noch einen Eignungstest, der bestanden werden muss. Wer sich für ein Phd Fernstudium interessiert, sollte zusätzlich über gute Englischkenntnisse verfügen.

Die genauen Voraussetzungen sind in der jeweiligen Prüfungsordnung festgelegt, sodass Sie sich am besten dort genau einlesen. 

Kosten und Dauer

Die Dauer eines Promotionsstudiums kann variieren. Abhängig vom Fach und ihrer persönlichen Situation sollten Sie mind. vier Jahre einplanen (ausgenommen sind Jura und Medizin, da es dort häufig schneller geht), es kann gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich aber auch gerne mal sechs Jahre dauern. Im Schnitt dauern Promotionen 4,5 Jahre. Wenn Sie Ihre Promotion im Fernstudium absolvieren möchten und nebenbei noch berufstätig sind, sollten Sie auf jeden Fall ein gutes Zeitmanagement haben.

Die Kosten fallen ganz unterschiedlich aus. An staatlichen Universitäten und auch an der FernUni Hagen gibt es keine oder nur geringe Gebühren. An den Fernhochschulen, die mit ausländischen Unis kooperieren, gelten die Studiengebühren der ausländischen Unis. Und da kann schon einiges zusammenkommen.

Beispiel-Kosten für eine Promotion im Fernstudium

FernhochschuleAbschlussDauerKosten
University of GloucestershirePhD4 Jahre
ca.24.000 Britische Pfund
Kaposvár UniversityPhD Betriebswirtschaft und Management 4 Jahre590 Euro/Monat
Gesamtkosten: 28.320 Euro
FernUni HagenDr.individuellGebühren entstehen nur, wenn Seminare besucht werden

Wann lohnt sich eine Promotion?

Der ganze Aufwand einer Dissertation lohnt sich vor allem, wenn Sie dadurch auch beruflich weiterkommen. Das ist natürlich am ehesten in der Wissenschaft der Fall. Wer also eine Karriere in der Forschung oder an der Universität bzw. Hochschule plant, wird um einen Doktortitel kaum herumkommen. In diesem Fall sollten Sie nicht extern promovieren, sondern schon während der Promotionsphase das universitäre Netzwerk nutzen, um Fuß zu fassen und nach Ihrer Dissertation einen Platz in der Forschung zu finden. Denn die vorhandenen Forschungsplätze sind hart umkämpft.

In der freien Wirtschaft sieht das ganze etwas anders aus. Natürlich kann eine Promotion Sie auch dort in eine bessere Position bringen, gerade in den Wirtschaftswissenschaften ist ein „Dr.“ vor dem Namen für Führungsaufgaben oft von Vorteil. Und auch in einigen Naturwissenschaften gehört ein Doktortitel fast schon zwingend zur Karriere dazu. Doch es gibt auch das Gegenteil: Denn je nach Arbeitsbereich und Job kann der Titel auch dazu führen, dass die Personaler Sie als überqualifiziert aussortieren.

Gibt es ein Stipendium für ein Promotion Fernstudium?

Für Promovierende gibt es eine ganze Reihe an Stipendien, zum Beispiel von der Studienstiftung des deutschen Volkes. Allerdings müssen Sie dafür einige Voraussetzungen erfüllen, z. B. sehr gute Noten, soziales Engagement und (fast) keine Nebentätigkeiten. Wenn Sie also neben der Promotion weiterarbeiten wollen oder müssen, ist dieses Stipendium keine Option.

Es gibt aber noch weitere Promotionsstipendien. Eine Übersicht finden Sie in der Stipendiendatenbank des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Dort können Sie sich über die verschiedenen Stipendien für Promotionen informieren und so nachsehen, ob ein passendes Stipendium für Ihr PhD-Fernstudium oder Doktor Fernstudium dabei ist.

Alternative: Berufsbegleitende Promotion

Wie wir Ihnen gezeigt haben, ist es eigentlich nicht möglich, eine Promotion im reinen Fernstudium zu absolvieren. Eine gute Alternative ist es, die Promotion berufsbegleitend durchzuführen. Je nach Variante kommen Sie mit sehr wenigen Präsenzphasen aus, sodass es einem Fernstudium sehr nahe kommt. Die Angebote für berufsbegleitende Promotionen, auch von staatlichen Universitäten, sind auf jeden Fall deutlich stärker vertreten.

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